Bei Fenstern den Anpressdruck richtig einstellen
Mit Beginn der Heizperiode nimmt das Interesse zu, durch gewisse Eingriffe an den Fenstern zur Heizkostenersparnis beizutragen. So geistert derzeit ein sogenannter «Wintermodus» bei Fenstern durch das Internet. Tatsächlich kann man bei Fenstern selbst Hand anlegen, um die Wärme länger im Raum zu halten. Meist ist dazu nicht einmal Werkzeug nötig.
Da Fenster richtig einstellen knifflig sein kann, sollte mit grösseren Aufgaben ein Fachbetrieb beauftragt werden. Das ist dann der Fall, wenn Durchzug herrscht, die Fenster schief im Rahmen hängen oder sich die Dichtung allmählich in ihre Bestandteile auflöst. Was häufig vorkommt, sind zu schwergängige oder auch zu leichtgängige Griffe oder hohe Lärmdurchlässigkeit. Dringen deutlich vernehmbare Aussengeräusche ins Zimmer, ist das ein Hinweis auf undichte Fenster.
Die Ursache kann ein falsch eingestellter Anpressdruck sein. Einen offiziellen Wintermodus gibt es bei Fenstern aber nicht. Die Jahreszeiten sind für die richtigen Einstellungen der Fenster in der Tat unerheblich. Ein korrekt eingestelltes Fenster hält im Winter die Kälte fern und im Sommer die Hitze. Wenn das Fenster gerade sitzt und die Dichtungen in Ordnung sind, deuten Schwer- oder Leichtgang beim Öffnen, laute Aussengeräusche und starke Zugluft auf einen falsch eingestellten Anpressdruck hin.
Den Druck individuell regeln
Dies in den Griff zu bekommen ist manchmal nicht eben leicht, da die Fenstertechnik alles anderes als einheitlich ist. Allerdings haben viele Modelle für die Einstellung kleine Rollzapfen am Fensterflügel. Diese lassen sich in manchen Fällen ohne Werkzeug justieren. Mit den verschiedenen Einstellungen kann man den Anpressdruck individuell regeln. Meist gibt es am Rollzapfen mehrere Einstellungen, die durch eine kleine Nut im dickeren Teil des Ringes markiert sind. Beim Überprüfen der Fenster zieht man einen solchen Zapfen nach oben, stellt ihn durch Drehen neu ein und drückt ihn anschliessend wieder rein. Pro Fensterflügel gibt es mehrere dieser Zapfen. Nach der Justierung überprüft man, wie gut sich das Fenster öffnen und schliessen lässt und ob Aussengeräusche dann besser oder schlechter in den Raum dringen.
Die Justierung des Anpressdrucks kann man auch ohne Werkzeug problemlos ausprobieren. Bringt es keine Verbesserung, kann man die Einstellungen schnell wieder in den Ursprungszustand zurückversetzen. Keinesfalls sollte man den Fenstergriff mit Gewalt schliessen, denn in diesem Fall ist der Anpressdruck zu stark und das belastet die Mechanik. Schlimmstenfalls führt das zu Schäden.
Bei anderen Fenstersystemen benötigt man Werkzeug, etwa Maul- oder Inbusschlüssel. Hier bedarf es eines ausgeprägten Fingerspitzengefühls, denn es besteht die Gefahr, die Zapfen zu fest anzuziehen und so die Mechanik des Fensters oder die Dichtungen zu beschädigen. Gute Dichtungen sind für Fenster auf jeden Fall unerlässlich. Allzu dicht sollten sie jedoch nicht sein, denn damit könnte ein anderes Problem entstehen: Wenn man nicht richtig lüftet, droht Schimmelbildung.