Interieur

Bei der Türwahl praktisch vorgehen

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Türen und Fenster sollen nicht nur gut aussehen, sie müssen vorrangig das Haus und seine Bewohner sichern. Optisch sollten die Türen zum Haus passen, aber auch vor Lärm und schlechten Witterungsbedingungen schützen. Und sich möglichst als pflegeleicht erweisen.

Die Ansprüche, die an Aussen- und Innentüren gestellten werden, unterscheiden sich in einigen Merkmalen. Beispielsweise muss das Material für eine Innentür nicht so witterungsbeständig wie das für eine Aussentür. Typisch für Haustüren sind Holz, Kunststoff und Aluminium oder Kombinationen von diesen Werkstoffen. So werden die Schwächen des einen Stoffs durch die Stärken des anderen ausgeglichen. Gegenwärtig sind auf dem Markt geradlinige Türen ein Hit, denn die fügen sich in die puristische Tendenz bei der Inneneinrichtung perfekt ein.

Erwartungen an Aussentüren

Der erste Anspruch an einer Aussentür ist, dass sie einbruchsicher und wetterfest ist. Sie soll auch zu der Hausfassade passen und ästhetisch dem Geschmack des Hausbesitzers entsprechen. Derzeit bieten Hersteller spezielle Türen mit Einbruchschutz an, die mechanischen Einwirkungen ausgezeichnet widerstehen. Wer die Sicherheit seiner Immobilie erhöhen möchte, kann seine Aussentür mit einem entsprechenden Schliesssystem versehen lassen. Bei Wohnungstüren nach der Smart-Home -Technik kann man automatisch aus der Ferne über Smartphone oder Tablett öffnen und schliessen.

Wohnungseingangstüren gibt es in beschichteten, furnierten und lackierten Ausführungen. Beschichtete Wohnungstüren sind meist mit einer CPL-Beschichtung (Continuos Pressure Laminate) versehen. Das sind laminatähnliche Oberflächen, die äusserst kratzfest, widerstandsfähig und abriebbeständig sind. Sie lassen sich beliebig gestalten – deshalb bekommt man CPL-Türen nicht nur in zahlreichen Farben, sondern auch in vielen Holzimitat-Ausführungen.

Furnierte Abschlusstüren können aus verschiedenen Holzarten wie zum Beispiel Buche, Eiche oder dem dunklen Mahagoni gefertigt sein. Das Echtholzfurnier ist auf die Mittellage aus Vollspan aufgebracht. Mit diesen Türen wirkt auch das Treppenhaus wohnlicher. Bei den Echtholzprodukten sieht keine Tür wie die andere aus, denn Holz ist ein Naturprodukt. Diese kleinen Unterschiede machen jedoch den Charme von furnierten Wohnungstüren aus.

Lackierte Wohnungseingangstüren werden mit einem UV-gehärteten Acryllack versehen, der auf die Oberflächen der Türen gespritzt oder gewalzt wird. Er ist ebenfalls widerstandsfähig und bewahrt sein ansprechendes Äusseres lange Zeit.

  

Wichtige Merkmale bei der Suche nach der geeigneten Tür

Im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses kann es unter Umständen laut werden. Deswegen werden Aussentüren immer häufiger auch zusätzlich mit Schallschutz ausgerüstet. Das Türblatt wird dabei mit einem schalldämmenden und/oder schalldämpfenden Material gefüllt. Mindestens eine allseitig umlaufende Dichtungsebene wird dabei im Schwellenbereich als absenkbare Bodendichtung realisiert.

Wenn das Treppenhaus unbeheizt ist, spielt die Klimaklasse als Kriterium beim Kauf von Wohnungseingangstüren eine Rolle. Die Klimaklasse gibt an, wie gross der Unterschied bei der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit zwischen der Wohnung und dem Treppenhaus sein darf. Ein grosser Unterschied kann bei herkömmlichen Türen dazu führen, dass die Türblätter sich verziehen. Wohnungstüren der Klimaklasse III können unter anderem Temperaturunterschiede von 20 °C und Feuchtigkeitsunterschiede von bis zu 55 Prozent standhalten.

Manche Räume benötigen Türen mit speziellen Eigenschaften. Die sogenannten Nass- oder Feuchtraumtüren, wie die Tür zum Badezimmer, sollten aus feuchtigkeitsresistentem Material bestehen und ihre Konstruktion darf sich nicht verziehen. Der Heizungskeller benötigt unbedingt eine stählerne Brandschutztür. Meistens sind diese Türen mit einer Bodendichtung versehen. Der spezielle Aufbau des Türblattes gewährleistet, dass es dem Feuer länger standhalten kann und den Rauch nicht nach aussen lässt.

Funktionstüren zeichnen sich durch einen erhöhten Schallschutz, Einbruchhemmung und Brandschutz aus. Sie werden in Beanspruchungsgruppen eingeordnet. Jede Gruppe entspricht dem Grad der Festigkeit und Widerstandsfähigkeit einer Tür beim Gebrauch. Dazu wird sie auf bestimmte Merkmale geprüft, wie Widerstandsfähigkeit gegen vertikale Belastung, statische Verwindung sowie gegen den Aufprall eines weichen und schweren Stosskörpers und gegen harte Stösse.

Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit werden Aussentüren mit mehreren Beschlägen und Hinterbandsicherungen versehen. Einbruchschutzexperten raten, einen Schlüssel mit einem rechtlichen sowie mit einem technischen Kopierschutz zu benutzen. So könnten keine identischen Schlüsselrohlinge in Umlauf gelangen. Besteht ein Gefühl der Unsicherheit, kann an einer alten Tür ein Kastenzusatzschloss eingebaut werden. Einbruchsichere Türen mit einem Querriegelschloss und Elektronikzylinder, sowie Türen mit Code-Tastatur und Elektronikzylinder können eine Immobilie zuverlässig schützen.

Innentüren mit Eleganz

Für die Innenräume wird eher auf hochwertige und stilvolle Innentüren Wert gelegt. Besonders beliebt sind Zimmertüren mit Weisslack. Dabei wird ein UV-gehärteter Acryllack mit einem neuartigen Walz- und Spritzverfahren aufgebracht, wodurch das Türblatt nachhaltig geschützt wird. Die Anhänger der weissen Farbe sollten bei Türen auf die Anpassung der Nuancen bei Wand und Tür achten. So sollten sie etwa strahlendes Weiss mit strahlendem Weiss kombinieren.

Türen mit Glasteil steigern den Lichteinfall und lassen den Raum heller erscheinen. Neben Klarglastüren werden auch die Türen mit den verschiedensten Glas-, Floatglas- und Milchglasdekoren angeboten. So kann die Tür auf den Einrichtungsstil abgestimmt werden. Naturbelassene Oberflächen lassen sich im Sinne der Geradlinigkeit gut mit Glaselementen kombinieren.

Gegenwärtig sind flächen- und wandbündige Türsysteme angesagt. Ein flächenbündiges Türsystem bedeutet, dass Tür und Rahmen ein Ganzes bilden und dass sich die Tür in geschlossenem Zustand nicht vom Rahmen abhebt. Der Effekt wird bei einem wandbündigen System noch grösser, denn die Tür wird mittels einer unsichtbaren Zarge praktisch in die Wand integriert.

Türen werden auch als Komplettset angeboten, samt Türblatt, Zarge und Drückergarnitur. Die Montage einer modernen Tür nimmt inzwischen weniger als eine Stunde in Anspruch. Wände und Bodenbelag bleiben dabei unbeschädigt.

Immer mehr Bauherren setzen auf matte sowie rustikale Türen mit einer CPL-Beschichtung oder Furniertüren mit Holzdekor. Durch moderne Behandlungen werden Oberflächen mit einer natürlichen Optik geschaffen. Im Trend liegen matt lackierte Türen. Neuartige Technologien mache es möglich, dass sogar Massivholztüren dünner ausgeführt werden. So passen sie besser zur puristischen Mode.

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Welche Materialien besser geeignet sind

Holz, Aluminium und Kunststoff sind traditionell bewährte Materialien für die Türen. Meistens werden sie kombiniert. Holztüren werden flügelseitig mit Alu-Dämmsperren ausgerüstet. Ins Türblatt wird ein Dämmstoffkern aus Polyurethan-Hartschaum eingefügt. So werden die guten Dämmeigenschaften von Holz verstärkt.

In der Schweiz werden Holztüren vorwiegend aus den einheimischen Baumarten Fichte, Lärche oder Eiche hergestellt, weil so keine zusätzlichen Transportkosten entstehen und die Umwelt geschont wird. Die Oberfläche einer Holztür kann mit unterschiedlichen Farben und Verzierungen gestaltet werden. Meistens werden mehrere Schichten unterschiedlicher Lackarten aufgetragen, um die Holztür vor Wind und Wetter zu schützen. Die statische Stabilität wird durch massiv und in Schichten verleimte Blendrahmen und Flügelrahmen garantiert. Das gleiche Verfahren wird auch bei Türen aus Verbundplatten angewendet. Die Lebensdauer von Massivholztüren kann mittels eines neuartigen Verfahrens beim Lackieren verlängert werden.

Auch neuartige Kunststoffe finden immer häufiger Platz in zeitgenössischen Häusern. Die hohe Leistungsfähigkeit ist mit der vom Holz vergleichbar, was ihre Stossfestigkeit und mechanische Belastbarkeit betrifft. Ein Vorteil ist, dass Kunststofftüren einfacher zu pflegen sind. Das Material lässt sich unkompliziert verarbeiten, deswegen sind Kunststofftüren in vielen Formen und Farben erhältlich. Weisse Türen werden werkseitig entsprechend geschützt, um nicht in der Sonne zu vergilben. Durch den Einsatz von Mehrkammer-Rahmen- und Flügel-Profilen, in die verzinkte Stahlverstärkungen eingezogen sind, wird bei Kunststoffhaustüren eine hohe Stabilität erreicht. Die Wärmedämmung wird durch mehrschichtige Füllungen verbessert.

Aluminium eignet sich für Aussentüren optimal, da es eine hohe Wetterfestigkeit aufweist, extrem stabil und gleichzeitig leicht ist. Die Basis für eine Alu-Haustür bildet ein sogenanntes Strangpressprofil. Für die gute Statik ist in der Regel ein Mehrkammer-Profil aus einem Kunststoff-Alu-Verbund verantwortlich. Bei Aluminium-Türen gibt es eine grosse Farbenvielfalt. Mittels entsprechender Einbrenntechniken kann die Oberfläche zusätzlich verziert werden.

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